Des Weiteren wurde der bestehende Sport- und Spielplatz Hohentichelnstraße mit zusätzlichen Möglichkeiten zur aktiven Betätigung ausgestattet: Eine Calisthenics-Allround-Anlage zur freien sportlichen Betätigung, eine fest installierte Slackline zum Balancieren, ein Rodeoboard und eine Tischtennisplatte ergänzen das bestehende Streetballfeld, den Fußballplatz und die hügelige Spiellandschaft. Auch runden weitere Sitzmöbel das Ensemble ab. Die bestehenden Schotterwege wurden mit einer wassergebundenen Decke versehen und qualifiziert.
Damit wurde der 4. Bauabschnitt des Südwestteils des Grünen Bogens fertig gestellt, nachdem im Sommer 2017 (ein 1. und 2. Bauabschnitt) der Spiel- und Sportplatz Hohentichelnstraße mit Streetballfeld, Fußballplatz, Sitzmöbeln, alle gruppiert um vier baumbestandene Hügel, eröffnet werden konnte. Der dritte Bauabschnitt ermöglicht eine Verbindung vom Bürgerpark Richtung Süden in den Südwest-Teil und wurde im Mai 2019 übergeben.
Der Südwestteil des Grünen Bogens ist großflächig von aufgewachsenem Baumbestand, durchsetzt mit Gehölzen, geprägt. Dieser naturnahe, „wilde“ Charakter, ein Rückzugsraum vor allem für viele Vogelarten, wurde und wird beibehalten, behutsam erschlossen und damit erlebbar gemacht.
Er weist eine ziemliche Besonderheit auf: mitten in Wald und Flur liegen die Stahlbetonfundamente längst verschwundener Gewerbebauten. Diese Fläche wurde nur zum Teil für die Baumhügel aufgebrochen, auf ihr konzentrieren sich die aktiven sportlichen Spielfelder und Geräte wie auch Aufenthaltsflächen. So mussten dafür keine weiteren naturnahen Bereiche in Anspruch genommen werden. Mit einem Asphaltbelag wurden Teile der Betonflächen, die kein Entwässerungsgefälle aufweisen, nutzbar gemacht. Der Rest der großen, rechteckigen Fundamentplatte blieb liegen. Die räumliche Wirkung dieses grünen Saals wird mit den größer werdenden Bäumen am Rand immer stärker. Ein Abtrag des Betons hätte auch einen großen Eingriff in den Baumbestand zur Folge, weil die Standsicherheit der Bäume, die sich an der Randlage verwurzelt haben, wegfiele. Und nicht zuletzt ist es spannend zu verfolgen, wie die Natur langsam, aber stetig, diese Flächen mit Moos, Flechten und anderem Bewuchs wieder besiedelt und in Besitz nimmt.
Der Gestaltung des Südwestteils lag ein langer Planungsprozess zu Grunde. Abstimmungen mit dem Amt für Umweltschutz, dem NABU, mehrere Bürgerforen und Jugendworkshops fanden statt. Beim letzten Treffen, im August 2016, im Jugendcafé „Die Brücke“, wurden für die Ausstattung des Spiel- und Sportbereichs konkrete Wünsche und Bedürfnisse sichtbar, die in die Gestaltung eingeflossen sind.
Die robusten Betonmöbel mit ihren zum Teil übergroßen Rückenlehnen fügen sich zu Gruppen. Die Idee, dass sie vollflächig und in angemessener Qualität bildhaft und farbig gestaltet werden, soll bald organisiert und umgesetzt werden. Kleinere Betonkuben dienen neben dem Aufenthalt auch als Ablagemöglichkeiten.
Mit dem Eingangsplatz erhielt der Grüne Bogen im Südwesten einen neuen Auftakt: Zwei weit sichtbare Wegweiser aus Corten-Stahl des Hallenser Gestaltes Jan Viecenz, der bereits im alten Gutspark Paunsdorf tätig war, empfangen die Besucher. Die floralen Motive reflektieren die Motive der Skulpturen im Gutspark. Beschriftete Sitzkanten rahmen den Platz, bieten Orientierung und ermöglichen einen Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der Bushaltestelle.
Mit der Fertigstellung des Eingangsplatzes sind die Vorhaben im Südwestteil des Grünen Bogen Paunsdorf noch nicht abgeschlossen: Mit dem schrittweisen Erwerb weiterer Flächen durch die Stadt Leipzig wird die Anbindung und Verbindung der Flächen fortgeführt. Das Ziel ist die Schließung des Rundweges von der Terrasse über den Bürgerpark durch den Südwestteil bis hin zur Klettenstraße südlich des Wohngebietes.
Ort: Permoser- Ecke Hohentichelnstraße, Leipzig, OT Paunsdorf
Fertigstellung: Mai 2020
Auftraggeber: Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer
Größe: 9.800 m2
Baukosten netto: 377.486 Euro
Fotos: 2., 3. 4.: Hanns Joosten, 1., 5.: hbjl
Cortenstahl-Wegweiser Eingangsplatz: Jan Viecenz, Gestalter, Halle an der Saale
Visualisierung: hbjl